Hauptbereich
Zertifikat und Auszeichnung zugleich
European-Energy-Award
Qualitätsmanagement – Zertifizierung – Auszeichnung
Qualitätsmanagement
Der European Energy Award – kurz eea – ist ein Zertifikat und eine Auszeichnung zugleich. Mit dem eea-Managementsystem können Kommunen die Qualität ihrer Energieerzeugung und -nutzung prüfen lassen. Das Verfahren zeigt Kommunen zudem Möglichkeiten auf, Energie noch effizienter einzusetzen.
Die Landesregierung unterstützt Kommunen, die an dem eea-Verfahren teilnehmen möchten: Sie übernimmt 60 bis 70 Prozent der Kosten. Ein kompetenter Berater steht interessierten Gemeinden und Kreisen bei der Umsetzung des Zertifizierungsverfahrens zur Seite. Die Vorteile für die teilnehmenden Kommunen: Sie erhalten wertvolle Anregungen für eine Steigerung der Energieeffizienz und können dadurch zum Teil die Energiekosten erheblich reduzieren.
Ist-Analyse
In Zusammenarbeit mit der Energieagentur wird anhand eines vom Umweltministerium vorgegebenen Maßnahmenkataloges eine IST-Analyse erstellt, die wiederum eine Bewertung der eigenen Stärken und Schwächen ermöglicht.
Dieser Maßnahmenkatalog umfasst folgende kommunale Handlungsfelder:
- Raumordnung und kommunale Entwicklungsplanung
- Kommunale Gebäude und Anlagen
- Versorgung und Entsorgung
- Mobilität
- Interne Organisation» Kommunikation und Kooperation
Anhand der Ist-Analyse werden noch nicht ausgeschöpfte Potenziale im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz der Kommune identifiziert und Prioritäten definiert. Auf dieser Basis wird das Energiepolitische Arbeitsprogramm mit einem verbindlichen Maßnahmenplan erarbeitet. Dort werden für die geplanten Aktivitäten Prioritäten, Zuständigkeiten, Zeiträume und Budgets verbindlich festgelegt.
Audit
Nach der Umsetzungsphase der Projekte erfolgt in einem Audit die Überprüfung, ob das Geplante realisiert und die gesetzten Ziele erreicht wurden. Beim eea gibt es zwei Phasen des Audits: In einem jährlichen internen Audit führt das Energieteam zusammen mit dem eea-Berater die Überprüfung und Aktualisierung des Erreichten selbst durch. Beim externen Audit, der Grundlage für die Zertifizierung und Auszeichnung der Kommunen, wird ein eea-Auditor hinzugezogen. Erreicht die Kommune durch die Umsetzung der Projekte die Qualitätsstandards, die für die Zertifizierung mit dem European Energy Award notwendig sind, meldet sie sich zum externen Audit an. Ein akkreditierter eea-Auditor überprüft die Ergebnisse.
Umsetzung der Projekte
Die im Energiepolitischen Arbeitsprogramm festgelegten Maßnahmen werden kontinuierlich umgesetzt.
Aktualisierung der Ist-Analyse
Die Ist-Analyse wird anschließend an das Audit angepasst bzw. aktualisiert und der Maßnahmenplan für das kommende Jahr aufgestellt. Dann startet der Zyklus erneut.
Zertifizierung und Auszeichnung
Mindestens 50 Prozent Zielerreichungsgrad sind notwendig, um den European Energy Award zu erhalten und damit „Partner mit Auszeichnung“ zu werden. Die Gemeinde Frickingen nimmt zum ersten Mal am European Energy Award teil, zusammen mit 99 weiteren Kommunen in Baden-Württemberg. Schon bei der Premiere liegt Frickingen knapp unter der Punktzahl, die für den Award in Gold (75 Prozent) nötig ist – und den haben bislang erst sieben Gemeinden im Land erhalten. Das Audit fand am 20. Juli 2017 in Frickingen statt und brachte eine hervorragende Bewertung in Höhe von 70 Prozent. Dies ist ein ausgezeichneter Erfolg, so Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieagentur.
Frickingen ist nach 2017 aktuell das erste Mal im European Energy Award rezertifiziert, mit 73,3 Prozentpunkten. Neben der Gemeinde trugen zivilgesellschaftliche Akteure zu diesem Erfolg bei. So setzten Solar-Bürgergemeinschaftsanlagen, der vereinsgetragene Betrieb des Leustetter Naturbads, das Frickinger Energieteam und privat initiierte Projekte zur Förderung des Radverkehrs die energiepolitischen Ziele der Gemeinde maßgeblich mit um.
Informationen auf: www.european-energy-award.de